Absperrmittel
Auch als Isoliergrund oder Sperrgrund bezeichnet, sind Absperrmittel filmbildende Voranstriche, welche die Einwirkung von Stoffen aus dem Untergrund auf eine Beschichtung (oder zwischen einzelnen Schichten eines Systems) verhindern sollen. Hierzu gehören z. B. das Durchschlagen von Nikotin- oder Wasserflecken, von Holzinhaltsstoffen aus Hartfaser- und Press-Spanplatten oder astreichen und tropischen Hölzern oder von färbenden Bestandteilen der Deckschicht von Gipskartonplatten. Um ein Durchschlagen sicher auszuschließen, müssen derartige Absperrmittel einen porenfreien Film bilden.
Anfertigungsnummer bei Tapeten
In der Herstellung vergebene Seriennummer aus Zahlen, Buchstaben oder Kombination. Diese Kontrollnummer ist auf jedem Einleger der Tapetenrollen aufgedruckt. Auf Wand- bzw. Deckenflächen sind nur Tapetenrollen gleicher Anfertigungsnummer zu verarbeiten, um Farbtonunterschiede auszuschließen.
Aromatenfrei
Sind Produktformulierungen, in denen keine Kohlenwasserstoffverbindungen (Aromate) in Bindemittellösungen, Additiven oder Lösemitteln enthalten sind. Die aromatenfreien Alkydharzlacke verbinden Qualität mit Umwelt schonenden Eigenschaften. Durch die Verwendung von Isoparaffin an Stelle von Testbenzin sinkt die Lösemitteldampfkonzentration bei Lackierarbeiten mit aromatenfreien Produkten in Innenräumen ohne Belüftung auf beeindruckend niedrige Werte. Die sonst so typische starke Geruchsbelästigung ist spürbar reduziert, die Produktqualität in Deckkraft, Glanzgrad, Oberflächenhärte und Haltbarkeit bleibt jedoch erhalten.
Blockfestigkeit
Verklebungseffekt, der bei dem Zusammenfügen zweier beschichteter Flächen unter diversen Belastungen, z. B. Druck und Temperatur, entsteht. Wichtig z.B bei Türen und Fenster.
Diffusion
Diffusion bezeichnet die Wanderung von Molekülen gasförmiger (z. B. Wasserdampf), flüssiger oder fester Stoffe durch Bauteile (z. B. Wände, Decken) oder Anstrichstoffe, die zu einem Ausgleich von Konzentrationsunterschieden führt. Die Bewegungsrichtung der Diffusion ist immer in Richtung der geringeren Konzentration gerichtet.
Dispersion
Ist ein aus Kunststoffdispersionen und Pigmenten hergestellter Beschichtungsstoff. Im täglichen Sprachgebrauch wird anstelle der Benennung "Kunststoffdispersionsfarbe" auch die Benennung "Dispersionsfarbe"oder "Wandfarbe" angewendet. Der vielfach verwendete Begriff „Latexfarbe“ meint die gleichen Anstrichstoffe, mitunter bezogen auf bestimmte Oberflächeneigenschaften
Durchschlagen
Ist das Sichtbarwerden von Bestandteilen / Reaktionen von Stoffen aus dem Untergrund oder einer vorhandenen Beschichtung.
Euro-Tapetenrolle
Festgelegtes Rollenmaß für Standard-Tapetenrollen; Rollenbreite 0,53 m x Rollenlänge 10,05 m
Fungizide/Algizide Ausrüstung
Spezieller Zusatz für Dispersions-, Silicon- und Silikatfarben sowie Putze. Zum vorbeugenden Schutz und zur Behandlung schimmel- und algenbefallener Flächen im Außenbereich
Glanz
Glanz ist die optische Eigenschaft einer Oberfläche, auftreffendes Licht gerichtet zu reflektieren. Somit ist Glanz wie Farbe ein Sinneseindruck. Matte Flächen spiegeln das Licht nicht oder geben es nur diffus wider. Ist der Glanz wie etwa bei Metallen, Glas oder Fett nicht natürlich vorhanden, so kann dieser durch Glasieren, Polieren oder Lackieren erzielt werden. Zwischen einer hochglänzenden und einer matten Oberfläche gibt es verschiedene Abstufungen, wie beispielweise glänzend, seidenglänzend und seidenmatt. Besonders bei den Dispersionsfarben wird eine einheitliche Definition angestrebt. Visuell bedient man sich dabei Glanzgradkarten oder -skalen. Die unterschiedlichen Glanzstufen finden sich in verschiedenen Normen wieder. So reicht die europäische Norm (EN) 13 300 für wasserhaltige Beschichtungsstoffe von glänzend, mittlerer Glanz, matt bis hin zu stumpfmatt.
Grundierung/Grundbeschichtung
Erste Schicht einer Beschichtung, die direkt auf den Untergrund aufgetragen wird und zur Verbindung zwischen dem Untergrund und weiteren Schichten dient. Sie kann auch noch besondere Aufgaben, z. B. Korrosionsschutz, erfüllen.
Lasur
Beschichtungsstoff für Holz oder mineralische Untergründe, der eine transparente --> Beschichtung ergibt. Es wird unterschieden zwischen Imprägnierlasuren und schichtbildenden Lasuren (Lacklasuren), die entweder lösemittelhaltig oder wasserverdünnbar sein können.
Latexfarbe
Im täglichen Sprachgebrauch verwendeter Ausdruck für Kunststoffdispersionsfarben mit besonders strapazierfähiger Oberfläche und unterschiedlichem Glanz. Dieser Begriff ist nicht definiert und gibt keine Auskunft über das Bindemittel oder die Qualitätseigenschaften. Latex ist eigentlich der Name für den Kautschuksaft des Gummibaumes. Chemisch gesehen ist Latex eine natürliche Kautschukemulsion, die beim Trocknen einen elastischen, wasserbeständigen, sauerstoffaufnehmenden Film gibt. In den heutigen „Latexfarben“ bzw. Kunststoffdispersionsfarben ist allerdings kein Latex enthalten.
Tapeten-Rapport
Wiederkehrende Musterdetails im Tapetendruckbild, auf die beim Tapezieren Rücksicht genommen werden muss; auf den Einlegern der Tapetenrollen neben der Anfertigungsnummer gekennzeichet. Die Kennzeichnung gibt die Laufrichtung sowie die Maße des Musters (Rapport-Höhe) an.
Thixotropie
Ist die Eigenschaft mancher Stoffe, die im Ruhezustand gelartig und hoch viskos sind, sich bei Energiezufuhr (z. B. Rühren, Streichen, Schütteln) zu verflüssigen. Kommen sie in den Ruhezustand, nehmen sie wieder ihren ursprünglichen Zustand an. Dieser Wechsel kann nach Belieben wiederholt werden.
UV-Beständgkeit
UV-beständig bei Lasuren bedeutet, dass gestrichenes Holz vor der UV-Strahlung der Sonne und somit vor dem Vergrauen geschützt ist. Um Holzbauteile im Außenbereich vor Zerstörung durch UV-Strahlen zu schützen, werden Lasuren mit speziellen UV-absorbierenden Lasurpigmenten eingesetzt. Nicht pigmentierte, farblose Anstrichstoffe sowie helle Lasuranstrichstoffe können eine Vergrauung der Holzoberfläche bei direkter Bewitterung nicht verhindern. Um einen ausreichenden UV-Schutz zu erhalten, sollten Sie mittel und dunkel getönte Lasuren oder einen deckenden Anstrich einsetzen
VOC
VOC ist die Abkürzung für volatile organic compounds (= flüchtige organische Substanzen). Gemäß Definition der Weltgesundheitsorganisation sind VOC organische Substanzen mit einem Siedebereich von 60 bis 250°C. Zu den VOC zählen z.B. Verbindungen der Stoffgruppen Alkane/Alkene, Aromaten, Terpene, Halogenkohlenwasserstoffe, Ester, Aldehyde und Ketone.
VOC- Verordnung
Die Chemikalienrechtliche Verordnung vom 16. Dezember 2004 dient der Begrenzung der Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) durch Beschränkung des Inverkehrbringens lösemittelhaltiger Farben und Lacke. Ziel der Verordnung ist die Minimierung von VOC-Emissionen, um die daraus resultierende Bildung des umwelt- und gesundheitsschädlichen troposphärischen Ozons (Sommersmog) zu vermindern. Hierzu wird der Gehalt an Lösemitteln in Bautenbeschichtungen sowie Produkten der Fahrzeugreparaturlackierung durch Festlegung von Höchstwerten begrenzt, die in zwei Stufen ab 01.Januar 2007, bzw. 01.Januar 2010 einzuhalten sind.
Weichmacherwanderung
Auch Migration genannt, ist die (unerwünschte) Eigenschaft eines mit einem Weichmacher plastifizierten Beschichtungsstoffes oder Kunststoffs, bei direktem Kontakt mit einer benachbarten Oberflächenschicht auf diese überzugehen. Dieses Phänomen tritt insbesondere dann auf, wenn sich zwei Beschichtungen mit unterschiedlichem Weichmachergehalt längere Zeit berühren: Es kommt dann zwischen beiden zu einem Konzentrationsausgleich, der dazu führt, dass eine Schicht zu kleben beginnt.
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